Marina Sailer

Marina Sailer    

geboren in Witebsk, Weißrussland

lebt und arbeitet in Düsseldorf


2000 – 2001
Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe,
Außenstelle Freiburg, Prof. Pia Fries

2001 – 2007  
Kunstakademie Düsseldorf, Prof. G. Merz,
Prof. A. R. Penck, Prof. Tal R.

2004
Meisterschülerin bei Prof. A. R. Penck

2005 – 2006 
Assistentin bei Prof. Tal R.

2007
Akademiebrief bei Prof. Tal. R.
    Exhibitions (2014 - 2020):
    Einzel­ausstel­lungen     (Auswahl)
    2023    

    Fantastische Welten, Museum Schoß Sayn, Bendorf
    Zwischenwelten, Westfalsches Haus, Markkleeberg, Galerie Moonart, Leipzig
    Gemälde und Skulpturen, Galerie am Dom , Wetzlar
    Comeback, Christian Marx Galerie, Düsseldorf

    2022    
    Fantastische Welten, Galerie Z, Stuttgart
    Mundos Fantasticos, Kunstmuseum MUCBE der Stadt Benicarlo, Spanien

    2021    
    Kunstverein Osterholz e.V., Gut Sandbeck, Osterholz
    Marina Sailer & Silvia Siemes, Art Galerie 7, Köln
    Galerie Schortgen, Luxembourg

    2020    
    Marina Sailer & Franziska Stünkel, Art Galerie 7, Köln
    Marina Sailer, Malerei, Galerie Schortgen, Luxembourg
    One Artist Show, Art Karlsruhe mit Steinberger Galerien
    Marina Sailer § Silvia Siemes, Galerie Tobias Schrade, Ulm

    2019    
    Phantastische Welten, Museum Kloster Kamp
    Marina Sailer & Silvia Siemes, Stadtgalerie Bad Soden

    2018    
    Marina Sailer & Silvia Siemes, Art Galerie 7, Köln

    2017   
    Jenseits des Aufgeräumten 2.0,Galerie Z, Stuttgart
    Herbert Weisenburger Kunst Stiftung (K)
    Marina Sailer & Silvia Siemes, Galerie Klose, Essen (K)
    Marina Sailer & Silvia Siemes, Galerie am Dom, Artherb, Wetzlar (K)
    Phantasy meets reality, mit Gerald Maroder, Galerie Hegemann, München

    2016    
    Kunstverein Jülich

    2015    
    Behind the Mirror, Art Galerie 7, Köln

    2014
    Erleuchtung, Galerie im Venet-Haus, Neu-Ulm
    Tell me the Story, Zentrum der Zeitgenössischen Kunst
    Winzavod, Moskau

    2013
    Kunstverein Aurich
    Nah liegende Ferne, BKG, Wuppertal
    Das Lichthaus, Christian Marx Galerie, Düsseldorf
    Im Licht, Gesellschaft für Bildende Kunst, Trier

    2012
    Sybille Mang Galerie, Lindau
    Kunstverein Soest
    Zwischen Traum und Wirklichkeit, Art Galerie 7, Köln

    2011
    ComeBack, Kunstmuseum der Stadt Witebsk,
    (Katalog, im Folgenden: K)
    Kunstverein Coburg
    Weltauge, Christian Marx Galerie, Düsseldorf (K)
    Galerie Richter & Masset, München

    2010

    Back from, Christian Marx Galerie, Düsseldorf

    2009

    Galerie Chapter 1, Kitzbühel
    The Room behind, Christian Marx Galerie, Düsseldorf (K)

    2008

    Galerie Richter & Masset, München (K)

    2007
    Auf der ewigen Reise, Galerie Ars Avendi, Krefeld (K)

    2006
    Galerie T40, Düsseldorf

    2005
    Kunsthaus Mettmann

    2004
    Kunstforum Kulturkreis Radevormwald

    2003
    Galerie im Kinderspielhaus, Düsseldorf


    Gruppen­ausstel­lungen     (Auswahl)

    2023

    One Artist Show, Art Karlsruhe, mit Steinberger Galerien
    Discovery Art Fair, mit Steinberger Galerien, Köln
    Discovery Art Fair, mit Steinberger Galerien, Frankfurt
    Best of the Gallery, Christian Marx Galerie Düsseldorf
    Saisonauftakt, Steinberger Galerie, Langenargen
    Frühlingserwachen, Galerie Moonart, Leipzig
    Sightzeichen 23, Galerie Klose, Essen
    Gross-Art-Ig, Galerie Hegemann, München
    Die Tafel – ein Fest, Forum Kunst Contemporary, Millstatt
    Verflochtene Welten, Galerie Klose, Essen

    2022
    Together/a lesson with Penck, Galerie Coelner Zimmer, Düsseldorf
    Frühlingsgefühle, Galerie Klose, Essen
    10 Y-Celebration, Galerie Hegemann, München
    Von Beuys bis Heute, Nachtbrötchen, Düsseldorf
    Fantasma, Kunstverein Kunst im Schloß, Abtsgmünd – Untergröningen
    Volta Basel, mit Steinberger Galerie
    One Artist Show, Art Karlsruhe, mit Steinberger Galerien
    A Fine Selection of Contemporary Masterpieces, Christian Marx Galerie, Düsseldorf
    Enjoy the show, Galerie Schortgen, Luxembourg
    Das Streben nach Glück, Galerie Moonart und Kulturkorridor
    Weggefährten, 30 Jahre Galerie Klose, Essen
    DAF Frankfurt, mit Steinberger Galerien

    2021

    Luxembourg Art Week, mit Galerie Schortgen
    Discovery Art Fair Frankfurt, mit Schteinberger Galerien
    Klasse A.R. Penck stellt aus, Galerie Lachenmann Art, Frankfurt
    Volta Basel, mit Steinberger Galerie
    Weibsbilder, Galerie Klose, Essen

    2020
    Luxembourg Art Week mit Galerie Schortgen
    Korschenbroicher Kunstfrühling (K), Korschenbroich
    Garten Eden, Ausstellung in der Stadtgalerie – Badehaus im Alten Kurpark Bad Soden am Taunus
    Sightzeichen 20, Galerie Klose, Essen
    Wasser Leben, Burg Wertheim, Art – Isotope, Galerie Schöber
    Blue ist hot and red is cold, Klasse Penck, Galerie Frank Schlag, Essen
    Marina Sailer, Silvia Siemes, Eun Jung, Sei-Zimmermann, Galerie Klose, Essen
    Stille und Befreiung, Galerie Klose, Essen

    2019
    Art Karlsruhe mit Steinberger Galerien
    Klasse A.R. Penck, Kunsthalle Düsseldorf, und
    KulturBahnhof Eller
    Luxembourg Art Week mit Galerie Schortgen
    Kunst in Kirchen Wetterau (K)
    Discovery art fair Frankfurt, mit Steinberger Galerien und Galerie Klose
    Affordable art fair, Hamburg, mit Steinberger Galerien
    Sichtzeichen, Galerie Klose, Essen

    2018
    Kölner Liste discovery art fair, mit Galerie Klose
    Art Nordic, Kopenhagen, mit Galerie Klose
    Jour Fixe, Steinberger Galerien, Langenargen
    Faraway,so close, Galerie Maurer, Frankfurt
    Contemporary Art Ruhr Essen, mit Galerie Klose
    Luxembourg Art Week, mit Galerie Schortgen
    Affordable Art Fair Hamburg, mit Steinberger Galerien
    Art Bodensee Dornbirn, mit Galerie Z

    2017
    C.A.R. Contemporary Art Ruhr, Essen, mit Galerie Klose
    Art Bodensee, Dornbirn, mit Galerie Z
    Affordable Art Fair, Hamburg, mit Galerie Klose
    Art Karlsruhe mit Art Galerie 7
    Das kleine Format, Art Galerie 7,Köln
    Saisonauftakt, Steinberger Galerien, Langenargen, Weikersheim
    Tischleindeckdich, Galerie Z, Stuttgart
    Sightzeichen 7, Galerie Klose, Essen

    2016
    Weibsbilder 16, Galerie Klose, Essen
    Saison Auftakt, Haus am See, Steinberger Galerien
    Sommernachtstraum, mit Franziska Stünkel, Art Galerie 7, Köln
    von Fraunberg art gallery, mit Alpay Efe, Düsseldorf
    Art Fair, Köln

    2015
    IdentitätsMetamorphosen, Stadtmuseum Düsseldorf
    Art Karlsruhe, Kunstmesse
    Art Fair, Köln

    2014
    Saison-Auftakt, Steinberger Galerien, Weikersheim
    Weibsbilder, Galerie Klose, Essen
    Kontraste, Kunstverein Frechen
    Blaue Reiterin, Frauenmuseum Bonn

    2013
    Art Karlsruhe, Kunstmesse
    Art Fair, Köln
    Schatten im Licht, Art Galerie 7, Köln
    Salon der Gegenwart, Hamburg
    Steinberger Galerien, Weikersheim

    2012
    Swab Art Fair, Barcelona
    Art Fair, Köln
    Nomaden, Christian Marx Galerie, Düsseldorf
    Auf der ewigen Reise, E-ON, Düsseldorf (K)

    2011
    Art Fair, Köln
    Kunstmuseum Wilhelm-Morgner-Haus, Soest
    Slick, Kunstmesse, Paris

    2010

    Sitz, Fördergemeinschaft Junger Kunst, Bad Honnef (K)
    von fraunberg art gallerie, Düsseldorf
    Contemporary Art Ruhr, Kunstmesse, Essen

    2009
    Zeitgenössischer Barock, Joerg Heitsch Galerie,
    München (K)
    Scope Basel, Kunstmesse, Basel
    Butterfly Effect, Christian Marx Galerie, Düsseldorf (K)

    2008

    Galerie Arteversum, Düsseldorf (K)
    Afternoon of a Düsseldorf Faun,
    Galerie Andreas Brüning, Düsseldorf
    Berliner Kunstsalon, Kunstmesse, One-Artist-Show

    2007

    Kunsthalle Koblenz
    Berliner Liste, Kunstmesse, Berlin

    2006
    Art Karlsruhe, Kunstmesse
    Internationale Grafikbiennale Weiße Nächte 2006,
    Sankt Petersburg (K)
    Art and the City, Kunsthalle Koblenz

    2005
    Farben der Zauberinnen, Kunsthalle Mintrop 20, Düsseldorf
    All about Düsseldorf, WhiteBOX, München (K)
    Traum, Hoffnung, Wirklichkeit, Galerie Acht P., Bonn
    Eine Woche junge Kunst, Köln (K)
    Art Fair, Köln

    2004
    Internationale Grafikbiennale – Weiße Nächte,
    Sankt Petersburg (K)
    Stipendien & Preise:
       
    2003 – 2004
    Kunststipendium Hedwig und Robert Samuel-Stiftung

    2003
    Kunststipendium Schneider-Stiftung

    2004
    Preis bei der Internationalen Grafikbiennale Weiße Nächte

    2006 – 2007
    Kunststipendium Rotary-Stiftung

    2010
    Atelierstipendium der Stadt Düsseldorf in Israel



    About:

    Die Malerei von Marina Sailer schwelgt in kräftigen, aber modulierten und nuancierten Farben, mit denen sie ihre neobarocken, phantastischen Rauminszenierungen gestaltet. Vor funkelnden Kronleuchtern, spiegelndem Glas, üppigen Rankenmustern schweben in morbiden Palästen Fische, Schmetterlinge oder auch Elfenwesen wie in Träumen vorbei. Die märchenhaft mysteriösen Bilder entfalten eine Sogwirkung, der man sich als Betrachter gerne hingibt.

    Die in Witebsk (Weißrussland) geborene, nach Studium in Karlsruhe und Düsseldorf in Düsseldorf lebende Künstlerin bringt auf ihren Bildern Wesen und Gegenstände in skurrilen Kombinationen zusammen. Unser Gehirn ist unter Hochdruck damit beschäftigt, dieses Zusammentreffen scheinbar unzusammentreffender Objekte rational zu erklären. Fische schwimmen dort zwischen Wasserpflanzen inmitten eines Innenraums mit dem historischen Interieur des 19. Jahrhunderts, in dem sich Äffchen tummeln und durch den mädchenhafte Feengestalten schweben, halbtransparent, so dass man sie für Traumgestalten halten könnte. Daneben bevölkern Tauben, Schwäne und verschiedene exotische Vögel, Katzen, Schmetterlinge und Möpse ihre Bilder. Ihre Innenräume sind angefüllt mit Postermöbeln, Stühlen, Betten, Kissen, üppigen floralen Stoffen, Teppichen, Kleiderständern, Lampen, Treppenhäusern mit reich verzierten Geländern.

    Reales, das unseren Erwartungen nicht zuwiderläuft, und Fiktionales werden miteinander verknüpft zu einem heterogenen, gleichwohl harmonisch verbundenen Konglomerat. Inmitten dieses plüschigen Interieurs räkelt sich eine zarte Frauengestalt auf einem Sessel, wie eine modere Variante von Gainsboroughs Porträts vor dem versammelten Besitz. In mehreren Bildern wendet sich die Malerin Landschaftsszenen zu. Wie durch eine magische Kraft werden wir in die Naturszenerie hineingezogen. Die suggestive Wirkung wird unterstützt durch die Rückenfiguren, ein typisch romantisches Motiv. Meist sind es junge Mädchen, die sich, wiederum allein, offenbar im Wald verirrt haben, auch dies ein romantisches Literaturmotiv, und vor einem Weg oder einer Lichtung innehalten und sich wie die Betrachter von einem magischen Licht bezaubern lassen. Sowohl die Interieurbilder wie auch die geheimnisvollen Landschaften nehmen uns gefangen mit ihren Lichteffekten, einem flirrenden Licht, mit Glanzpunkten auf Kronleuchterkristallen, auf Seifenblasen und zwischen Waldesgeäst. Die Bilder versetzen uns mit den von ihnen erzählten rätselhaften Geschichten in eine geheimnisvolle Stimmung, Bilder, die aus ganz subjektiven Erinnerungen, Erlebnissen, Erfahrungen und Träumen leben. Vergeblich sucht man nach den konventionellen Symbolen der Malerei, bis man sich mit der Vorstellung einer individuellen, undechiffrierbaren Hermetik abfindet. Die Bilder scheinen für die Künstlerin Phantasiereisen zu sein, in denen sie ihre Freiheitsvorstellungen auslebt. Sie leben aus der Emotionalität der Künstlerin heraus. Aus Bruchstücken ihrer eigenen Erinnerung, ihrer Gedankenwelt und ihrer Phantasie erschafft sie wie auf einer Bühne eine phantastische Wirklichkeit. Mit Recht hat man ihre Malerei auf die frühromantische Kunsttheorie bezogen, etwa auf das Novalis-Fragment: „In unserem Gemüt ist alles auf die eigenste, gefälligste und lebendigste Weise verknüpft. Die fremdesten Dinge kommen durch Einen Ort, Eine Zeit, Eine seltsame Ähnlichkeit, einen Irrtum, irgend einen Zufall zusammen. So entstehen wunderliche Einheiten und eigentümliche Verknüpfungen.“ Wie die Frühromantiker erkennt auch Marina Sailer der Phantasie und Intuition die Macht zu, uns den „geheimnisvollen Weg nach Innen“ (Novalis, Blütenstaub-Fragmente) zu führen.

    Jenseits der abgebildeten Realität erfreut uns auch ihre Malweise. Marina Sailer beherrscht alle Register der effektvollen Illusionsmalerei. Da gibt es sehr realistische, genau gemalte Einzelheiten, wie z.B. ihr Selbstporträt in „Pariser Zeit“, fein gemalte grau-braun-violette Verläufe, im gleichen Bild aber auch harte Farb- und Helligkeitskontraste und Lineaturen in einem neongrellen Türkisgrün, wie modern kalkulierte Störungen. Wir finden impressionistisch anmutende Farbtupfer und luminaristische Lichtflecken, die in unserer Wahrnehmung zu einem flirrenden Waldblumengewoge verschmelzen. Wie Sternenstaub sprüht sie eine Wolke von Glanzlichtern über den Luftraum des großbürgerlichen Salons. Womöglich konnte Marina Sailer an den früheren Ideen von Schlegel, Schiller, Novalis orientiert sein, die den Künstler und den Dichter mit der magischen Fähigkeiten begabt sahen, uns als Betrachter auf den Weg nach Innen zu führen. In Marina Sailers Bildern können heutige Betrachter erleben, wie eine romantische Kunstauffassung mit der Moderne verknüpft werden kann.

    Helmut Kesberg, Köln

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